Das zweigeschossige Wohnhaus mit Staffelgiebel zählt mit einer Kamindatierung von 1579 zu den ältesten Gebäuden Laufens. Als Teil einer Hofanlage gehören neben dem Wohngebäude auch ein Nebengebäude sowie in Form eines Dreiseitgehöfts mehrere Ökonomiegebäude zur Sachgesamtheit. Neben der Kamindatierung von 1579 gibt es außerdem Belege für einen Umbau des Hauses im Jahr 1698. Ein rauchgeschwärzter, liegender Dachstuhl stammt ebenfalls aus dem 17. Jahrhundert. Die Scheune mit den Rundbogentoren weist einen Schlussstein aus dem Jahr 1766 auf, eine im Keller angefasste Stütze kann auf das Jahr 1768 datiert werden. Die Treppe stammt aus dem frühen 19. Jahrhundert.

Als eines von wenigen Gebäuden überdauerte der Zehnthof die Zerstörungen des 17. Jahrhunderts durch Pestepidemien und den 30-jährigen Krieg. Nachdem im Jahre 1610 eine Pestepidemie viele Opfer gefordert hatte, trafen vor allem die Jahre 1633-1636 Laufen schwer; am 26. Januar 1635 wurde Laufen von den Kaiserlichen geplündert. Von einst 338 Einwohnern waren nur noch 13 übriggeblieben.

Der ehemalige Zehnthof ist damit ein bedeutendes Zeugnis des gehobenen dörflichen Lebens in Laufen vor dem 17. Jahrhundert. Gleichzeitig kann die kontinuierliche Veränderung und Erweiterung dokumentiert werden, die diese Hofanlage durchlaufen hat.